Für eine Hand voll Billardkugeln…

„Gewalt erzeugt Gegengewalt, hat man dir das nicht erklärt…“, sang einst die deutsche Punk-Rock-Bank „Die Ärzte„. Besonders grauenvoll am eigenen Leib zu spüren bekommen haben dies am Sonntag steirische Fans des SK Sturm Graz beim Auswärtsspiel bei Honved Budapest.

Einige Sturm-„Fans“ hatten während des Spiels Leuchtraketen und Bengalen auf das Spielfeld geworfen, Aktionen, wie man sie auch vor allem von Fans der beiden Wiener Großklubs kennt. Ein Verhalten, das keinesfalls zu billigen ist. Viel schlimmer darauf aber die Reaktion der ungarischen „Securitys“: Zu Dutzenden stürmen sie den Auswärtssektor, um mit aus der Verankerung gerissenen Plastikstühlen auf alles und jeden hinzudreschen, das sich dort bewegte. Zur Verstärkung gabs Totschläger und in Socken gewickelte Billiardkugeln…

Der subjektive Menschenverstand lässt – außer den ungarischen Verantwortlichen, die von „barbarischen Hooligans“ sprachen und die Maßnahmen der Sicherheitskräfte verteidigten – keinen daran zweifeln, wer hier wohl Opfer und wer Täter ist! Dies will nun auch die UEFA ermitteln, gegen beide Vereine läuft ein Verfahren, ein Urteil ist noch vor der zweiten UEFA-Cup-Quali-Runde am 14. August zu erwarten. Von einer Ermahnung bis zum Ausschluss aus dem internationalen Bewerb ist alles möglich. Für Budapest, UND für Sturm Graz.

Die wahren Schuldigen – sie wurden vor einigen Jahren auf Grund gewalttätiger Akte gegen eigene (!!!) Fans bei Ferencvaros gekündigt – stehen nur in österreichischen Medien vor dem Pranger, die UEFA wird sich wohl mit Geldstrafen zufrieden geben, und der ungarische Staatsanwalt hat sich bis dato noch nicht einmal von seinem Gulasch am Plattensee erhoben…

~ von hofaj - Juli 28, 2008.